AUSGANGSSITUATION CASE #1 SIEBDRUCK & SCHERENSCHNITT
Die Siebdruckwerkstatt sieben von alsterarbeit ist ein Teil der Betriebsstätte von barner 16, einem Künstlerkollektiv, das Arbeitsplätze für Künstler mit
Behinderung anbietet. Die Siebdruckwerkstatt produziert neben Fremdaufträgen auch eigene Produkte.
Den gestalterischen Ausgangspunkt bilden häufig die künstlerischen Arbeiten einzelner Mitarbeiter, die als Druckvorlagen auf Stoff und Papier genutzt werden. Es entstehen Produkte im
Bereich Bekleidung, wie T-Shirts für Erwachsene und Kinder, Lätzchen und Babybodys, modische Accessoires, wie Taschen, Mappen und Aufnäher, sowie Produkte im Bereich Heimdekoration, wie Kissen und Geschirrhandtücher. Aufwändigere Näharbeiten können nur durchgeführt werden, wenn sich Mitarbeiter mit entsprechender Kompetenz in der Werkstatt befinden, was nicht immer der Fall ist. Beim Druck von Fremdaufträgen ist Präzision erforderlich, was viele der Mitarbeiter nicht leisten können. Beispielsweise beim Bedrucken von T-Shirts kommt es häufig zu Fehldrucken, was die Materialkosten in die Höhe treibt. So entstehen immer wieder Phasen, in denen einzelnen Mitarbeitern nicht genügend Aufgaben zur Verfügung gestellt werden können und das Anleiterteam zu leistende Auftragsarbeiten selbst übernehmen muss.
GESTALTUNGSAUFGABE CASE #1 SIEBDRUCK & SCHERENSCHNITT
Die Situation in der Siebdruckwerkstatt könnte verbessert werden, indem im Bereich der Eigenprodukte Tätigkeiten über das eigentliche Siebdrucken hinaus angeboten werden können, um die unterschiedlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter mehr berücksichtigen zu können. Ein Weg zu mehr Betätigungsvielfalt wäre auch die Verwendung günstigerer Trägermaterialien, wie z.B. Papier, das verdruckt werden darf und Spielraum für kreative Experimente zulässt.
Es entsteht die Frage, wie man „Druckfehler" als Gestaltungsanlass verstehen kann und sich interessante Druckergebnisse durch sehr freien Umgang mit den Drucksieben erzeugen lassen.
Workshopleitung: Gero Grundmann