„Das besondere an Weltgestalter ist, das man seine eigenen Krejatzionen präsentieren kann die man in Timearbeit oder allein entworfen hat. Zum beispiel Dinge die es bereits gibt in neuem Design, oder ganz neue formen die es vorher noch nicht gab.“ Daniel Scislowski
Das KUNSTHAUS KAT 18 (vormals ALLERHAND Kreative Werkstatt), welches das Projekt WELTGESTALTER gemeinsam mit EUCREA initiiert hat, untersuchte zusammen mit ecosign – Akademie für Gestaltung die Möglichkeiten und Grenzen von Designkooperationen zwischen den KAT18-Künstler_innen und den Studierenden der ecosign-Akademie.
PROJEKTVERLAUF
Sieben Studierende und sieben Künstler_innen bildeten insgesamt sechs Gestalterteams. Ausgangspunkt des Studienprojekts war eine gestalterische Aufgabe, die in Zweier- und Dreierteams gelöst werden sollte. Nach den ersten beiden Treffen und der gegenseitigen Vorstellung der jeweils eigenen Arbeiten wurde diese Anfangsidee jedoch verworfen. Die WELTGESTALTER-Teams bildeten sich neu nach thematischen Interessen mit dem Wunsch, an individuellen, frei gewählten Projekten zu arbeiten. Dieses Vorgehen hatte den Vorteil, dass alle Gestalter mit dem Gestaltungsauftrag und mit dem Prozess verbunden sind. Das erleichterte den Start und das Sich-Aufeinander-Einlassen. Die Vermittlung designspezifischer Inhalte sowie fachlich angeleitete Korrekturen fanden über zwei Semester im Wechsel an der Akademie und im Kunsthaus statt. Die einzelnen gestalterischen Prozesse wurden in allen Schritten in der Gruppe reflektiert und besprochen. Die gemeinsame Arbeit an Modellen und Prototypen fand parallel in den Werkstätten der GWK statt. Künstler_innen mit Handicap partizipierten erstmals am Hochschulbetrieb. Sie mussten sich mit ihren Arbeiten einer kritischen Reflexion durch die Dozent_innen und Design-Fachleute stellen. Studierende konnten in den Werkstätten zum einen Materialerfahrungen und Fertigungstechniken kennen lernen und sich zum andern mit behinderten Menschen und ihrem Betreuungspersonal fachlich und sozial austauschen.
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SCHWIERIGKEITEN / LÖSUNGEN
Nach anfänglicher Euphorie geriet der gemeinsame Prozess schnell ins Stocken. Die zunächst vorwiegend verbale Kommunikation ohne konkrete Objekte zur Anschauung gestaltete sich schwierig. Alle Teilnehmer waren verunsichert, gehemmt und in Sorge vor Über- oder Unterforderung. In dieser Zeit wurden vermehrt Dolmetscher-Assistent_innen zur Unterstützung der Korrekturgespräche eingesetzt. Die Treffen wurden in der ersten Projektphase individuell nachbereitet. Dabei geriet der Kommunikationsprozess als solcher zum Gegenstand der Betrachtung. So lernten die Studierenden Grundlagen der unterstützten Kommunikation. Und die Gestalter mit Handicap wurden ermutigt, ihre sprachlichen Grenzen situativ zu zeigen. Im praktischen Tun war der Austausch leichter, hier traten weniger Verständigungsprobleme auf. Im Laufe der Projektarbeit entwickelten die Teams eigene Arbeitsweisen. Herausgelöst aus dem üblicherweise sehr strukturierten Alltag einer Werkstatt für behinderte Menschen entstand ein Freiraum, in dem die Arbeit den eigenen Bedürfnissen entsprechend organisiert werden konnte. Hierzu gehörten beispielsweise Recherchefahrten innerhalb von Köln, die autonom geplant und durchgeführt wurden. Teil der Aufgabe waren auch die Vorbereitung und Durchführung einer Zwischen- und Endpräsentation der eigenen Projektarbeit an der ecosign.
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Die Kooperation vom KUNSTHAUS KAT18/GWK GmbH, ecosign – Akademie für Gestaltung und EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V. wurde ausgezeichnet als UN-Dekadeprojekt für nachhaltige Bildung 2012/2013.
Die im Rahmen des Projekts entstandenen Produkte werden produziert und vermarktet. KUNSTHAUS KAT18 und ecosign werden die Kooperation fortführen. Die Vision ist, ein gemeinsames, dauerhaftes Ausbildungsangebot zu schaffen.