AUSGANGSSITUATION CASE #5 WACHSTECHNIK
In den Delme-Werkstätten in Sulingen werden seit sieben Jahren Kerzen produziert. Bei der Herstellung handelt es sich um echte Handarbeit. Die verschiedenen Kerzen werden entweder in Form gegossen oder per Hand gezogen. Produziert werden unterschiedlichste Kerzentypen, wie Stab- und Blockkerzen (Tafel- und Stumpenkerzen), Mehrdochtkerzen und saisonale Artikel. Die Produkte werden über den Vertrieb der Werkstatt verkauft (Online-Shop, Ladengeschäfte) und teilweise auf Kundenwunsch speziell erstellt und individuell gestaltet (insbesondere Fotokerzen zu besonderen Anlässen).
Die Delme-Werkstätten betreiben außerdem eine Textilmanufaktur, eine Näherei, mehrere Tischlereien, Metallverarbeitung und eine Keramikmanufaktur. Ziel der Einrichtung ist es, die Produktion von Eigenprodukten längerfristig zu stärken. In kunsthandwerklichen/gestalterisch-handwerklichen Tätigkeiten sieht die Werkstatt eine gute Möglichkeit, ihren Beschäftigten attraktive Arbeitsplätze anbieten zu können. Um dieses Ziel weiter zu verfolgen, bedarf es verstärkt der Entwicklung marktfähiger Produkte.

 

GESTALTUNGSAUFGABE CASE #5 WACHSTECHNIK
Die in Sulingen hergestellten Kerzen unterscheiden sich von der üblichen Handelsware bisher vor allem durch unterschiedliche Oberflächenbehandlungen, z. B. Landhausstruktur, Marmor-/Frosteffekt. Der Herstellungsprozess ist durch die zwei vorgegebenen Techniken beschränkt und setzt kreativer Gestaltung gewisse Grenzen. Ziel des Workshops ist es zunächst, die Mitarbeiter zu motivieren, mit dem Material dennoch neu und mutiger kreativ zu werden und unkonventionelle Anwendungen zu überlegen. 

Ein weiteres Ziel lautet, das Sortiment individueller und vielfältiger werden zu lassen. Aus den Vorgesprächen ergeben sich weitere Gestaltungsaufgaben:

· Da Kerzen Saisonware sind, entstehen im Sommer oft Produktionsleerläufe. Der Aufbau einer Sommerkollektion könnte für dieses Problem Abhilfe schaffen.
· Das Team würde gerne ausprobieren, was sich außerhalb des Themas „Kerze“ mit Wachs gestalten lässt.
· Da sich die Werkstatt und damit auch das an die Kerzenmanufaktur angrenzende Ladengeschäft in einem Industriegebiet befinden, wird kein Laufpublikum erreicht. Daher wird überlegt, die individuellen Kerzenanfertigungen zu besonderen Anlässen weiterzuentwickeln, um Kunden zu binden und Besuchsanlässe zu schaffen.
· Des Weiteren entsteht die Frage, welche neuartigen Verwertungsmöglichkeiten es für Wachsreste geben könnte.
· Der Gruppenleiter der Kerzenmanufaktur äußert außerdem das Interesse an Gestaltungsideen zur Kombination des Werkstoffes Wachs mit anderen Werkstoffen wie etwa Papier und Holz.

Workshopleitung: Gero Grundmann

 

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